7 Tipps für die Fahrradmitnahme im Zug.
Bahn und Rad sind immer ein gutes Team – ob im Arbeitsalltag oder am sonnigen Wochenende. Aber was gibt es bei der Fahrradmitnahme im Zug zu beachten? Hier sind sieben Tipps für einen bequemen und sicheren Transport auf der Schiene.
1. Garantierte Fahrradmitnahme im Zug dank Faltrad
Zu den Hauptverkehrszeiten kann es in den Zügen schon mal etwas voller werden. Erst recht, wenn dann noch das Fahrrad für die Weiterfahrt zur Arbeit mitkommen soll. „Deshalb ist es gut zu wissen, dass Fahrgäste ohne Fahrrad und Reisende im Rollstuhl oder mit Kinderwägen vorrangig befördert werden. Im Einzelfall entscheidet das Zugpersonal“, erklärt Andreas Haupt, Sachbearbeiter im Verkehrsministerium Baden-Württemberg. Das bedeutet, dass ein Fahrgast mit Rad im Zweifel auf den nächsten Anschluss warten muss.
Wer aber pünktlich an seinem Arbeitsplatz ankommen muss, kann dieses Problem mit einem Faltrad umgehen. Denn das gilt als Gepäckstück und darf deshalb kostenlos in jedem Zugabteil mitgenommen werden. Viele Verkehrsverbünde bieten übrigens in Kooperation mit dem ADFC den vergünstigten Kauf von Falträdern an.
2. Zeitfenster klug einplanen
Viel entspannter geht es für Radler:innen außerhalb der Rush-Hour zu. Da freut sich auch der Geldbeutel. Denn montags bis freitags vor 6 Uhr und nach 9 Uhr wird das Bike auf den meisten Nahverkehrsstrecken in Baden-Württemberg kostenlos transportiert. Außerdem samstags, sonn- und feiertags ganz ohne zeitliche Beschränkung. „Nur auf ganz wenigen Strecken im Land wie zum Beispiel der Gäubahn (zwischen Stuttgart und Singen) oder der Ammertalbahn (zwischen Tübingen und Herrenberg) gibt es Sonderregelungen“, erklärt der NVBW-Qualitätsbeauftragte Gottfried Schmitt.
In den Freizeitexpressen ist die Fahrradmitnahme kostenlos, sofern ausreichend Platz vorhanden ist. Ansonsten braucht das Bike ein eigenes Ticket. Die Tarife dafür regeln die jeweiligen Verkehrsverbünde – bei Fahrten über die Verbundgrenzen hinweg gilt das Ticket bwFAHRRAD in Verbindung mit einem bwtarif-Fahrschein.
3. Mehrzweckabteile nutzen
Den richtigen Platz im Zug findet das Bike im sogenannten Mehrzweckabteil. Das ist von außen mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet und befindet sich meistens am Zuganfang oder -ende. Manchmal hat ein Zug auch mehrere dieser Spezialabteile.
„Die modernen bwegt-Züge bieten einen bequemen Einstieg selbst mit einem schweren E-Bike oder Pedelec“, weiß Gottfried Schmitt. Bei älteren Zügen oder an nicht modernisierten Bahnhöfen muss man allerdings in der Lage sein, Stufen und schmale Einstiege mit dem Rad zu überwinden. Da kann gegenseitige Unterstützung nicht schaden.
4. Rücksicht aufeinander nehmen
Das zügige Einsteigen mit dem Rad geht leichter, wenn man die Packtaschen vorher abnimmt. Und auch beim Abstellen im Mehrzweckabteil kann so Platz gespart werden.
Gerne auch die anderen Radler:innen ansprechen, wer wo aussteigen möchte. Dann können die Bikes entsprechend der Reihenfolge abgestellt werden. Und wenn die Klappsitze von Mitreisenden ohne Fahrrad oder Kinderwagen besetzt sind, darf man sie ruhig darum bitten, den Platz freizugeben.
5. Gruppen rechtzeitig anmelden
Ein Fahrradausflug mit der Familie macht doppelt Spaß. Am besten ist es dann, die Bikes in verschiedenen Abteilen zu verstauen, um anderen Fahrgästen auch noch die Chance auf einen Platz zu geben.
Die Kapazität für die Fahrradmitnahme im Zug ist leider nicht grenzenlos. Die Empfehlung von Gottfried Schmitt: „Ab einer Gruppengröße von mehr als fünf Radlern die Reise am besten vorher beim zuständigen Verkehrsunternehmen anmelden.“ Also: Schon mal merken für die Zeit nach Corona!
6. Fahrrad ja – Mofa nein
Im Zug mitfahren dürfen ganz normale Fahrräder und Pedelecs, also Räder mit Elektrohilfsmotor. „Bei ausreichenden Platzverhältnissen können auch Tandems, Fahrradanhänger und Sonderkonstruktionen wie Liegeräder oder Dreiräder mitgenommen werden“, erklärt Andreas Haupt. Mopeds, Mofas und Fahrräder mit Verbrennungsmotoren dürfen nicht in den Zug.
7. Clevere Reiseplanung
Für entspannte Bahn- und Bike-Fahrten kann ein wenig Planung im Voraus nicht schaden. Also: Bei nötigen Umstiegen am besten genügend Zeit einkalkulieren. Der persönliche Tipp von Gottfried Schmitt: „Die kostenlose bwegt-Radroutenplaner-App. Da gibt’s auch tolle Touren-Vorschläge für jeden Geschmack.“
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Magazin-Artikel veröffentlicht am 15.07.2021