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Wildes Baden-Württemberg: Zehn Ausflüge in die Großschutzgebiete

Für spektakuläre Schluchten, beeindruckende Landschaften, lebendige Geschichte und seltene Tierarten muss man nicht weit reisen: In den Großschutzgebieten in Baden-Württemberg lässt sich all das und mehr erleben. Zehn Ausflugstipps mit Bus und Bahn gibt es hier.

Wasserfall im Wald.

Ein Besuch der besonders ursprünglichen und schützenswerten Natur- und Kulturlandschaften in den baden-württembergischen Großschutzgebieten ist Urlaub direkt vor der Haustür. Hier lässt es sich ganz im Einklang mit der Natur sein und dabei viel erleben: Seltene Tier- und Pflanzenwelten, traumhafte Rad- und Wanderwege und viele kulturelle und kulinarische Abenteuer warten darauf, entdeckt zu werden. Ausflügler:innen und Reisende haben die Wahl zwischen sieben Naturparken, zwei Biosphärengebieten und einem Nationalpark.  

Es ist also für alle etwas dabei: Entspannen und Genießen, Aktivurlaub oder Geschichte live. Und vieles ist, passend zum Auftrag der Schutzgebiete, bequem und naturfreundlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. 

  1. Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord: Luftige Höhen
  2. Biosphärengebiet Schwarzwald: Traumhaftes Panorama
  3. Naturpark-Neckartal-Odenwald: Wilde Romantik
  4. Naturpark Obere Donau: Steil am Fels
  5. Naturpark Stromberg-Heuchelberg: Alles für die Katz‘
  6. Biosphärengebiet Schwarzwald: Den Gämsen auf der Spur
  7. Naturpark Schönbuch: Der König der Wälder
  8. Naturpark Südschwarzwald: Beste Aussichten 
  9. Biosphärengebiet Schwarzwald: Glück auf
  10. Naturpark Schönbuch: Welt der Mönche und Königinnen

Spektakuläre Aus- und Einsichten

Natur pur und ein bisschen Action: Wer hoch hinaus will oder spektakuläre Einblicke liebt, ist in Baden-Württembergs Großschutzgebieten genau richtig. Hier geht es spektakulär und teilweise ganz schön wild und schwindelerregend zu. 

Karte von Baden-Württemberg mit eingezeichneten Großschutzgebieten.

1. Luftige Höhen und Nervenkitzel

Auf dem Hausberg von Bad Wildbad, dem Sommerberg im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord warten gleich zwei Naturerlebnisse auf große und kleine Abenteurer:  

Auf dem liebevoll gestalteten Baumwipfelpfad zeigt sich der nördliche Schwarzwald auf einer Länge von 1,2 Kilometern aus der umgekehrten Perspektive, nämlich von knapp unterhalb der Wipfel aus. Entlang der Strecke laden verschiedene Mitmach-Stationen zum Klettern und Balancieren ein und vermitteln Wissenswertes über den Wald, seine Pflanzen und Tiere.  

Die Tour findet ihren Höhepunkt auf einem Aussichtsturm in 40 Metern Höhe mit einem herrlichen Blick über die endlosen Wälder und beeindruckenden Täler des Schwarzwalds. Wer mag, tritt den Weg vom Turm auf dem Hosenboden an und nimmt die 55 Meter lange Tunnelrutsche von der Plattform nach unten zum Ausgang. Der Pfad selbst ist barrierefrei und dank der sanften Steigung mühelos für jeden zu bewältigen. 

Tipp für Familien: Direkt im Anschluss am Baumwipfelpfad befindet sich der Abenteuerwald. Der 8.000 Quadratmeter große Action-Spielplatz bietet 25 Spiel- und Lernstationen mit Lufttrampolin, Seilbahn und Kletterstationen viel Abwechslung, und zwar nicht nur für die Kleinen. 

Aussichtsturm mit Spiraltreppe mitten im Wald.
Den Nordschwarzwald von oben erleben: Der Baumwipfelpfad Bad Wildbad ist ein Erlebnis für Groß und Klein.

Die Hängebrücke der Superlative: Ein bisschen abenteuerlustiger muss man für die Fußgängerbrücke Wildline sein, die auf dem Sommerberg nach einem Spaziergang entlang des Bad Wildbader Märchenwegs zu erreichen ist: In 300 Metern Höhe bieten sich tiefe Ausblicke hinunter ins Enztal und auf die Baumwipfel. Als einzige dieser Art in Europa ist diese Hängebrücke in Bogenform nach oben gebaut und steigt damit zur Mitte hin an. Deshalb kann man auch von einem Ende das andere nicht sehen. Und: Sie schwankt! Starke Nerven sind gefragt, doch das wird mit zahlreichen Aus- und Einblicken belohnt.  

Für clevere Sparer:innen: Die Wildline ist bwegtPlus-Partner. Bei Vorlage eines tagesaktuellen bwtarif-Tickets, Deutschland-Tickets (D-Tickets) oder D-Ticket JugendBW gibt es 1 Euro Ermäßigung auf den Eintritt (bei Zahlung im Besucherzentrum, nicht am Kassenautomaten). 

Anreise: Mit dem Zug nach Bad Wildbad, von dort weiter mit dem Bus zur Haltestelle Kurpark und an der Talstation in die Sommerbergbahn: Von der Bergstation sind es zu Fuß nur wenige Minuten bis zum Eingang des Baumwipfelpfads und etwa 20 Minuten bis zur Hängebrücke Wildline. 

Auf einer Anhöhe steht ein Kreuz aus Holz.
Der Belchen gilt aufgrund seiner grandiosen Rundsicht als schönster Berg im Biosphärengebiet Schwarzwald.

2. Traumhaftes Panorama

Der Schwarzwald wartet nicht nur mit dichten Tannenwäldern auf, sondern bietet auch Raum für Abenteuer auf hohen Gipfeln. Mit 1.414 Metern die dritthöchste Erhebung in Baden-Württemberg ist der Belchen. Viele halten ihn aufgrund seiner grandiosen Rundsicht für den schönsten Berg in der Region. Er ist Teil des Biosphärengebiets Schwarzwald und berühmt für seine alpine Tier- und Pflanzenwelt. Die bequemste Art den Gipfel zu erklimmen, ist eine Fahrt ab Multen mit der Belchenbahn bis zur Bergstation auf 1.363 Meter Höhe. Von dort werden die letzten gut 50 Höhenmeter leicht bewältigt. Selbstverständlich kann man sich den Berg auch auf verschiedenen Wanderwegen und mit etwas Schweiß erwandern. 

Oben angekommen bietet sich ein spektakuläres 360-Grad-Panorama: über das Wiesental, zum Feldberg und nach Freiburg, weiter bis in die Rheinebene, das angrenzende Elsass und zu den schneebedeckten Schweizer Alpenkette im Süden.  

Tipp: Eine Tour mit einem Ranger des Biosphärengebiet Schwarzwald verbindet die herrliche Aussicht mit dem Staunen über die Natur und Geschichte rund um den Belchen – von der alpinen Flora bis zu den Spuren der Kelten.  

Anreise: Von Freiburg mit der Regionalbahn bis Kirchzarten oder von Donaueschingen mit der Regionalbahn bis Neustadt Bahnhof oder von Lörrach mit der S6 bis Zell i. Wiesental, von dort jeweils weiter mit den Buslinien bis Belchen. 

3. Wilde Romantik 

In der Margaretenschlucht zwischen Neckargerach und Reichenbuch im Naturpark Neckartal-Odenwald fühlt man sich den Naturgewalten besonders verbunden. Der kleine Flursbach hat die Klinge scharf in den Buntsandsteinuntergrund eingeschnitten und die Umgebung beherbergt den höchsten Wasserfall des Odenwalds: Auf einer Gesamthöhe von 110 Metern stürzt der Flursbach dort in mehreren Kaskaden die Schlucht nach unten, die höchste misst dabei rund zehn Meter.  

Die wildromantische Schlucht erkunden Wandernde auf dem landschaftsgeschichtlichen Margaretenschlucht-Pfad. Auf rund vier Kilometer Weglänge werden an zehn Stationen die herausragenden Merkmale dieser reizvollen Landschaft erläutert: Wissenswertes zur geologischen Entwicklung von Neckartal und Margaretenschlucht und zur erdgeschichtlichen Entstehung der 250 Millionen Jahre alten Buntsandstein-Schichten. Die Wegführung kombiniert das Erleben der eindrucksvollen Schlucht mit grandiosen Aussichten auf die Flusslandschaft des Neckars und den Mittelberg und begeistert damit alle Besucher:innen.  

Anreise: Mit dem Zug nach Heidelberg oder Mannheim, dann mit der S-Bahn zum Bahnhof Neckargerach, von dort ist der Fußweg zur Margaretenschlucht bereits ausgeschildert. 

4. Steil am Fels

Im Donautal im Naturpark Obere Donau reiht sich ein Fels an den anderen. Diese raue Landschaft schafft wertvolle Biotope für Tiere und Pflanzen – und sie zieht Kletterbegeisterte magisch an! Zum Schutz der Natur sind die Felsen jedoch grundsätzlich gesperrt. Doch die Landratsämter Sigmaringen, Tuttlingen und Zollernalb haben aufgrund der über 100-jährigen Klettersport-Tradition im Donautal einige gut markierte Ausnahmen ermöglicht: Vom Anfänger und Genusskletterer über Alpin angehauchte Kletterer bis zu Kletterspezialist:innen ist hier für jeden Schwierigkeitsgrad etwas dabei. Wichtig ist, dass Kletterbegeisterte stets daran denken, die Natur zu schonen und zu schützen. Das heißt: temporären Sperrungen zum Vogelschutz beachten, auf den angelegten Zustiegswegen bleiben, keine Felsköpfe betreten und bewachsene Felsbereiche meiden. Dann steht dem Klettern im Naturpark nichts im Wege.  

Blick auf eine Felsenwand.
Ab in die Natur und rein in die zehn Großschutzgebiete Baden-Württembergs!

An den Hausener Wänden beispielsweise sind Sportkletterrouten in allen Schwierigkeiten (vom 5. bis zum 10. Grad) zu finden und es gibt auch Plätze für Kletterkurse. Die Felsgruppe oberhalb der Ortschaft Hausen besteht aus 15 Felsen unterschiedlicher Größe – von 10 Metern (Piccolo) bis zu 70 Metern (Alte Hausener Wand). Sie bieten alles, was das Kletterherz begehrt: von plattig über senkrecht bis überhängend, von bestens abgesichert bis Routen für mobile Sicherungsmittel ist alles dabei. Pflichtklassiker sind „Watzmann“, „Staffellauf“ und „Großer Wahnsinn“ – sicherlich nichts für schwache Nerven.  

Der Zugang zu den Kletterstellen erfolgt entweder vom Parkplatz in der Kreenheinstetter Kurve oder vom kleinen Parkplatz eine Kehre unterhalb. Und alternativ über eine kleine Wanderung aus dem Tal ab Hausen. 

Anreise: Mit dem Zug nach Ulm, weiter mit der Regionalbahn bis Bahnhof Hausen im Tal. Von dort führt eine kleine Wanderung über die Minigolf-Anlage und den Skilift hinauf zu den Felsen (ca. 120 Höhenmeter). 

Von Wildkatzen, Gämsen und Hirschen.

Auf Besucher:innen wartet eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt – das können die Großschutzgebiete Baden-Württembergs stolz von sich behaupten. Einige Tiere kommen sonst kaum mehr vor und werden entsprechend gehegt und gepflegt. Wer sich auf die Bedingungen und Verhaltensweisen in den geschützten Gebiete zum Wohle der Flora und Fauna einlässt, wird mit einzigartigen Begegnungen und viel Wissenswertem belohnt.  

5. Alles für die Katz‘ 

Im Naturpark Stromberg-Heuchelberg ist die Wildkatze der heimliche Rückkehrer. Seit 1912 galt das scheue Waldtier in Deutschland als ausgestorben, doch seit 1968 kehrte sie nach und nach zurück. Man geht hier nun von einer kleinen Wildkatzenpopulation mit bis zu 20 Tieren aus. Doch die Katzen sind scheu und es bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Dennoch lohnt ein Ausflug in den Naturpark auf den Spuren der Wildkatze: Im Naturparkzentrum in Zaberfeld gilt es die WildkatzenWelt Stromberg zu erkunden. Es ist natürlich kein Gehege mit lebenden Wildkatzen, denn die Wildtiere sollen im Naturpark in ihrem natürlichen Lebensraum bleiben. Die Besucher:innen erwartet aber eine abwechslungsreiche umweltpädagogische Spiel- und Erlebnisanlage. Auf dem Gelände, das dem Revier einer Wildkatze nachempfunden ist, und in den Innenräumen des Zentrums wird jede Menge Katzenwissen für Katzenforscher und Wildkatzenfans jeden Alters vermittelt. Besucher:innen erhalten Informationen zur Ökologie, zum Körperbau, zu den Sinnesleistungen und zur Lebensweise der seltene heimische Wildtierart.  

Spartipp: Auch das Naturparkzentrum ist bwegtPlus-Partner. Inhaber:innen eines tagesaktuellen bwtarif-Tickets, D-Tickets oder D-Ticket JugendBW erhalten Ermäßigungen beim Eintritt für Erwachsene, Kinder und Familien. 

Anreise: Mit dem Zug nach Heilbronn oder Lauffen (Neckar), von dort mit dem Bus bis Haltestelle: Zaberfeld Naturparkzentrum. 

Blick auf eine Felsenwand mit dünnem Wasserfall.
Der Gamsbeobachtungspfad ist Teil des Premiumwanderwegs Todtnauer Wasserfallsteig.

6. Den Gämsen auf der Spur

Im Schwarzwald ist die Gams los! Ausgewilderte Gämsen sind hier heimisch geworden und zeigen sich je nach Wetter und Jahreszeit gern an ihren Futterplätzen oder an mehreren Aussichtspunkten im Biosphärengebiet Schwarzwald. Bei Todtnau-Fahl hat man auf dem Gamsbeobachtungspfad mit etwas Glück die Chance, bei einer etwa drei Kilometer langen Wanderung einen Blick auf die Tiere zu erhaschen: Der Lehrpfad startet am Fahler Wasserfall und führt dann bis hinunter zur Halde in Brandenberg. Auf mehreren Infotafeln gibt es viel Wissenswertes über die Paarhufer zu erfahren. Am Ziel, an der Wassertretstelle in Brandenberg, steht ein großes Fernglas, mit dem die Tiere auf der Wiese beobachtet werden können. Ob sich die Gämsen blicken lassen? Doch auch unterwegs lohnt es sich, die Augen offenzuhalten. Die Gams zeigt sich gern an offenen Flächen am Waldesrand. Wenn nicht, können dafür zahlreiche Schmetterlinge, Vögel oder andere Tiere entlang des Wegs beobachtet werden.  

Tipp für versierte Wanderer: Der Gamsbeobachtungspfad ist Teil des Premiumwanderwegs Todtnauer Wasserfallsteig, der mit zwei Naturwasserfällen, alpinen Steigen und weitläufigen Kräuterwiesen ein abwechslungsreiches Naturerlebnis bietet. Wer fit ist und ausreichend Zeit mitbringt, nimmt dieses Abenteuer gleich noch mit! 

Anreise: Von Freiburg mit der S-Bahn S1 nach Titisee, von dort weiter mit dem Bus bis Haltestelle Fahl Todtnauer Hütte 

7. Der König der Wälder 

Rotwild, also der Hirsch, ist die größte wildlebende Säugetierart in unseren Wäldern. Und es gibt sie, im Gegensatz zum weit verbreiteten Rehwild, in Baden-Württemberg nur noch in ausgewiesenen Gebieten: im Nordschwarzwald, Südschwarzwald, Odenwald, Allgäu und im Schönbuch. 

Der Naturpark Schönbuch eignet sich besonders, die Tiere gezielt zu beobachten, denn hier, im Forstamt Tübingen-Bebenhausen, findet sich das 4.000 Hektar große Rotwildgatter mit mehreren Besucherkanzeln. Die Kanzeln sind unterschiedlich groß und bieten Platz für bis zu 30 Personen. Meist führen kleine Pfade zu ihnen. Mit etwas Glück und ruhigem Verhalten kann hier das Wappentier Baden-Württembergs in freier Natur erlebt werden, ohne dem Wild zu schaden.  

Außerdem garantieren im Naturpark zwei Rotwild-Schaugehege eine sichere Möglichkeit zur Wildbeobachtung, eines davon ebenfalls bei Bebenhausen. Besonders im Herbst, zur Brunftzeit des Rothirsches, wird es interessant. Auf keinen Fall das Fernglas vergessen! 

Wer noch weitere Waldtiere erleben möchte, dem seien die sechs weiteren Schaugehege im Schönbuch ans Herz gelegt: ebenfalls bei Bebenhausen gibt es ein Schwarzwildgehege und ein Damwildgehege, ein weiteres Damwildgehege befindet sich bei Herrenberg, oberhalb Entringens gibt es ein Mufflongehege, ein weiteres Rotwildgehege sowie ein Schwarzwildgehege befindet sich oberhalb Entringens. Wald erleben pur! 

Anreise zum Rotwildgehege bei Bebenhausen: Mit dem Zug nach Tübingen Hauptbahnhof oder von Stuttgart mit der S-Bahn nach Echterdingen, dann weiter mit den Buslinien 826 oder 828 bis Haltestelle Bebenhausen Waldhorn. 

Natur bewahren, Geschichte erleben

In den Großschutzgebieten in Baden-Württemberg dreht sich vieles, aber nicht alles um die unberührte Natur: Es steckt auch eine Menge Kultur und Historie in den Naturparken, Biosphärengebieten und im Nationalpark. Burgen, Schlösser, Klöster, historische Häuser und Stollen – für Wissbegierige und Historienfans gibt es viel zu entdecken. 

Aussicht auf eine alte Festung auf einer Anhöhe.
Die Hochburg Emmendingen im Naturpark Südschwarzwald ist die größte Burgruine in Südbaden und eine der bedeutendsten Wehranlagen in Baden-Württemberg.

8. Beste Aussichten vom Festungsring

Die Hochburg Emmendingen im Naturpark Südschwarzwald ist die größte Burgruine in Südbaden und gilt mit ihren knapp 250 Metern Breite als eine der bedeutendsten Wehranlagen in Baden-Württemberg. Vom Brettental aus zeigen sich die beeindruckenden Dimensionen der Festung am besten: In drei Stufen türmen sich die Mauerreste der Hochburg auf, von der untersten Stufe des Festungsrings bis zur Oberburg als Bekrönung.  

Der Aufstieg durch Toranlagen, über Festungsgraben und Zwinger vermittelt heutigen Besucher:innen einen überwältigenden Eindruck der wehrhaften Anlage. Und oben wird man belohnt mit einer spektakulären Aussicht auf die angrenzenden Ausläufer des Schwarzwalds und das fruchtbare Oberrheintal. Die Welt einer mittelalterlichen Festung hat sich hier ungewöhnlich gut erhalten – von den imposanten Mauern bis zum anrührenden Detail des Alltags. Im Burgmuseum der Hochburg sind zahlreiche Fundstücke vom Leben auf der Burg zu sehen, die bei Arbeiten auf dem Burggelände gefunden wurden.  

Anreise: Von Freiburg oder Karlsruhe mit der Regionalbahn nach Emmendingen, weiter mit dem Bus bis Windenreute, Panoramastraße. 

9. Glück auf im Schwarzwald

Die Grube Finstergrund bei Wieden im Biosphärengebiet Schwarzwald ist eines der bedeutendsten historischen Fluss- und Schwerspat-Bergwerke, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Der Finstergrund-Gang gehört zu den besonders großen Gangstrukturen im Bergbaurevier Wieden-Todtnau. Die bergmännische Gewinnung der Spate wurde aufgrund der damaligen niedrigen Flussspat-Preise eingestellt. Im nördlichste Abschnitt der Grube, dem Werner IV-Gang, richtete ein engagierter Verein das Besucherbergwerk ein. Besucher:innen können eine einmalige Fahrt mit der Grubenbahn erleben und danach den Stollen zu Fuß begehen. Während einer einstündigen Führung erklärt das ehrenamtliche Bergwerkführungsteam mit viel Herzblut technische sowie spannende geschichtliche Einzelheiten zum Stollen und dessen Ursprung. Festes Schuhwerk und warme Kleidung nicht vergessen! Im Berg herrschen ganzjährig kühle Temperaturen um die acht Grad.  

Im Anschluss können sich kleine und große Bergwerker:innen im angeschlossenen Bergwerkstüble aufwärmen und bei Speis und Trank stärken. 

Anreise: Mit Zug und S-Bahn nach Münstertal, weiter mit dem Bus bis Utzingen, Haltestelle Finstergrund, dann zu Fuß circa 15 Minuten zum Bergwerk. 

Klosterdach ist über eine Mauer hinweg zu sehen..
Das Kloster Bebenhausen liegt idyllisch auf einer Lichtung im Naturpark Schönbuch.

10. Welt der Mönche und Königinnen

Das idyllisch auf einer Lichtung im Naturpark Schönbuch gelegene Kloster und Schloss Bebenhausen blickt auf eine bewegte Geschichte: Es war bereits Zisterzienserabtei, Jagdschloss der württembergischen Könige und später Sitz des Landtags von Württemberg-Hohenzollern. Die mittelalterliche Klosteranlage ist fast vollständig erhalten. Sehr beeindruckend ist die Klosterkirche mit den Refektorien und ihrem Kreuzgang. Im 18. und im 19. Jahrhundert bauten die württembergischen Herrscher einen Teil des Klosters zum Jagdschloss aus. Und hier lebte nach dem Ende der Monarchie das letzte Königspaar von Württemberg: Filigrane Baukunst der Zisterzienser trifft auf königliche Wohnkultur.  

Bebenhausen ist jedem Fall ein besonderer Ort, um schwäbische Geschichte, aber auch Kultur zu erleben – ob mit einer klassischen Schlossführung, einer Kostümführung oder einem Konzert der einzigartigen Atmosphäre. Die Lage am Rande des Waldgebiets Schönbuchs macht zudem heute noch einen besonderen Reiz aus – romantische Spaziergänge in die Umgebung runden das Klostererlebnis ab. 

Spartipp: Das Kloster Bebenhausen ist zudem bwegtPlus-Partner: Mit bwtarif-Ticket, D-Ticket oder D-Ticket JugendBW gibt es 10 Prozent Ermäßigung auf alle nicht ermäßigten Standardeintritte. 

Anreise: Mit dem Zug nach Tübingen Hauptbahnhof oder von Stuttgart mit der S-Bahn nach Echterdingen, dann weiter mit den Buslinien 826 oder 828 bis Bebenhausen Waldhorn. 

Gut zu wissen: Was sind Großschutzgebiete?

  • Naturparke stehen für geschützte Kulturlandschaften in Einklang mit touristischen Angeboten.  

  • Von der UNESCO anerkannte Biosphärengebiete gelten als Modellregionen für das nachhaltigen Zusammenleben von Natur und Mensch und fördern den Erhalt der Arten- und Biotopvielfalt.  

  • In Nationalparks darf sich die Natur völlig ursprünglich entwickeln, ohne das Eingreifen des Menschen.  

Ab in die baden-württembergische Natur mit Bus und Bahn  

Die beeindruckenden Großschutzgebiete in Baden-Württemberg bieten zahlreiche Möglichkeiten, Natur und Kultur zu erleben. Hier ist für jede:n etwas dabei: allein, zu zweit oder mit der ganzen Familie, zu Fuß, kletternd oder mit dem Fahrrad. 

Alle Gebiete und viele ihrer schönsten Ausflugsziele sind bequem mit dem baden-württembergischen ÖPNV zu erreichen – umweltfreundlich, entspannt, flexibel, und mit dem Deutschland-Ticket oder D-Ticket JugendBW jetzt noch spontaner. 

Aber auch Gelegenheitsfahrgäste müssen in Baden-Württemberg nicht mehr lange nach Tickets suchen oder Tarifzonen entziffern, dank des landesweiten Systems CiCoBW: einfach einsteigen, einchecken, losfahren, beim Ausstieg auschecken und am Tagesende wird immer der Bestpreis abgerechnet! Alle Infos zu Check-in-Check-out Baden-Württemberg gibt’s hier

Und hier geht es zu den besten Bus- und Bahn-Verbindungen mit bwegt! 

Magazin-Artikel veröffentlicht am 02.08.2023

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